Wissenswertes


Bei so großen Hunderassen wie dem Neufundländer ist eines der Probleme auf das man bei der Zucht achten muss die s.g. HD (Hüftgelenksdysplasie) sowie die ED (Ellbogendysplasie). Um so wichtiger ist es uns nicht nur bei der Zucht auf diese Themen ein besonderes Augenmerk zu legen, sondern auch die potenziellen neuen Besitzer unserer Babys über diese Themen aufzuklären. Wir haben festgestellt, das des öfteren die Frage auftritt, was sich genau hinter HD und ED verbirgt. Deshalb haben wir Kontakt zum Paul Pietsch Verlag aufgenommen und gebeten aus dem dort erschienenen Buch "Vererbung beim Hund" von Inge Hansen die Beschreibung dieser Erbkrankheiten hier abdrucken zu dürfen. Vielen Dank an den Verlag für die Genehmigung.


Hüftgelenksdysplasie

Die wohl bekannteste und am meisten untersuchte sowie von Zuchtmaßnahmen begleitete erbliche Erkrankung des Skeletts ist die Hüftgelenksdysplasie ( HD ) Sie kann bei schnellwüchsigen, großen Hunderassen durch übermäßige Eiweißfütterung, zu viel Vitamien A und D3 und Kalzium-Gaben sowie ein Übermaß an Bewegung verstärkt werden. Bei der HD handelt es sich um eine ein- oder beidseitige Abflachung der Hüftgelenkspfanne mit daraus resultierender Inkongruenz des Hüftgelenks, was zu unphysiologischen und unregelmäßigen Abnutzungserscheinungen am Oberschenkelkopf und an der Hüftgelenkspfanne führt, wodurch schmerzhafte Lahmheit und Beschwerden hervorgerufen werden. Als Diagnosemöglichkeit für HD hat sich das Röntgen der Hüftgelenke bewährt. Hierbei wird die Kongruenz der Hüftgelenke, die Winkelmessung nach Norberg als allgemein gültige Norm (105° oder mehr bei gesunden Hunden) und Veränderungen krankhafter Art an Hüftgelenkspfanne und Oberschenkelkopf überprüft. Die ersten Anzeichen der Krankheit sind schwerfälliges Aufstehen, leicht schwankender, unsicherer Gang bis hin zu schwerer Lahmheit.

Die Hüftgelenksdysplasie wird in folgende Stufen eingeteilt:
>HD-frei (A1 und A2)
>HD-Verdacht ( Übergangsform, B1 und B2)
>HD-leicht (C1 und C2)
>HD-mittel (D1 und D2)
>HD-schwer (E1 und E2)


Das günstigste Röntgenalter liegt bei zwölf bis 18 Monaten. Von HD betroffen sind alle großen, schweren und schnellwüchsigen Hunderassen. Die Landesverbände schreiben ihren Rassezuchtvereinen HD-Bekämpfungsmaßnahmen vor und lassen die Auswertung der Röntgenaufnahmen auch nur durch von ihnen bestellte Röntgengutachter zu. Diese HD-Kontrollmaßnahmen führen zu durchweg guten bis sehr guten Ergebnissen in der HD-Bekämpfung.
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Ellbogengelenksdysplasie

Die Ellbogengelenksdysplasie (ED) beim Hund ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen und stellt eine erblich bedingte Veranlagung zur Entwicklungsstörung des wachsenden Skeletts dar.
Umweltfaktoren wie schnelles Körpermassewachstum durch Fütterungsfehler sind begünstigende, prädisponierende wichtige Faktoren. Die Erkrankung beginnt im Alter von vier bis acht Monaten (späte Wachstumsphase) mit Lahmheit, Steifigkeit am Morgen oder nach Ruhepausen, schmerzhaften Veränderungen des Gelenks und der gelenkbildenden Knochenteile (Osteoarthrose). Die Krankheit schreitet für den betroffenen Hund lebenslang fort und ist nicht heilbar. Betroffen sind alle großwüchsigen Hunderassen wie Deutscher Schäferhund², Labrador Retriever, Neufundländer, Rottweiler, Berner Sennehund, Bordeaux-Dogge und viele andere. [...]

Der Nachweis der Erkrankung kann bislang nur über Röntgenuntersuchungen des Einzeltieres erfolgen, weshalb viele betroffene Rassezuchtverbände Röntgenuntersuchungen wenigstens für die Zuchttiere verlangen.
Die ED wird je nach Ausmaß der Erkrankung (Schweregrad der Arthrose über das Auftreten der Knochenzubildungen / Osteophyten) in vier klinische Stadien eingeteilt.
0 = Normal
1 = leichtgradig
2= mittelgradig
3= hochgradig
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Quelle:

1 Inge Hansen: Vererbung beim Hund. Paul Pietsch Verlag, 2008, S 164

² Inge Hansen: Vererbung beim Hund. Paul Pietsch Verlag, 2008, S.161

³ Inge Hansen: Vererbung beim Hund. Paul Pietsch Verlag, 2008, S.163